Die Einteilung der Patchkabel in Kategorien 1 bis 7 folgt der generellen Festlegung der Klassen A bis G für Verbindungen und Übertragungskanäle in der Spezifikation ISO/IEC 11801. Die Kategorie bezeichnet also immer eine einzelne Komponente eines Übertragungskanales.
Im hier beschriebenen Fall die Kabel, es können aber z.B. auch die Anschlussdosen oder Stecker und Buchsen sein, die Klasse hingegen den gesamten Kanal. Oberhalb der Klasse F sind noch die Klasse G mit den Unterklassen I und II und analog dazu die Verkabelungskategorien 8, 8.1 und 8.2 definiert. Für moderne Verkabelungen sind diese ab der Klasse D bzw. Cat.5e relevant, alle älteren sind bereits vom Markt verschwunden.
Kabel dieser Kategorie werden für Übertragungskanäle der Klasse D verwendet und sind in bestehenden Installationen am häufigsten zu finden. Sie können Frequenzen bis 100MHz übertragen und werden unterschieden in Cat.5 und Cat.5e. Während Cat.5 zwar Fast Ethernet mit 100Mbit/s unterstützte, für Gigabit-Ethernet jedoch nicht mehr geeignet war und damit vom Markt verschwand, entstand mit Cat.5e ein in den NeXT- und FeXT-Werten verbesserter Kabel-Standard, der für 1000BASE-T-Netzwerke verwendet werden kann. Im Heimanwender- und Prosumer-Bereich ist dieser kostengünstige Standard daher beliebt und wird noch immer häufig verwendet.
Die Kabel der Kategorie 6 gehören zur Verbindungsklasse E bzw. EA und werden demzufolge auch unterschieden in Cat.6 und Cat.6A (Cat.6 augmented) für die Übertragung von Frequenzen bis 250 bzw. 500MHz. Cat.6-Kabel werden überwiegend in Datennetzen mit multimedialen Anwendungen mit hoher Netzlast verwendet. Um den höheren Bandbreitenanforderungen für 10 Gigabit-Ethernet gerecht zu werden, wurde mit Cat.6A die Kategorie für Frequenzen bis 500MHz über maximal 100m geschaffen. Somit findet man in modernen, für 10GBASE-T ausgelegten Installationen immer mindestens Cat.6A-Kabel.
Kategorie 7 wird unterschieden in Cat.7 und Cat.7A für Kabel sowie entsprechend Klasse F & Klasse FA. Definiert für Betriebsfrequenzen bis 600 bzw. 1000MHz ist diese Kategorie darauf angewiesen, in ihrem Kabelaufbau mit 4 einzeln geschirmten Paaren und einem Gesamtschirm ausgeführt zu sein. Durch die so verbesserte Schirmung sind die Kabel dieser Kategorie gut für künftige Entwicklungen gerüstet. Erstmalig wurden mit Cat.7 neue Steckverbinder in die Norm aufgenommen, der zu RJ45 abwärtskompatible Nexans GG45 und der vollgeschirmte TERA-Steckverbinder von Siemon. Beide konnten sich jedoch am Markt nicht durchsetzen, Cat.7-Kabel und moderne 10GBASE-T-Netzwerkgeräte verwenden marktweit RJ45.
Derzeit in den Startlöchern steht die jüngste und noch nicht vollständig verabschiedete Kategorie 8 mit Klasse G, die sich aufteilt in die Unterkategorien Cat.8.1 mit Klasse I, die mit RJ45-Steckern vollkompatibel mit Cat.6A und Klasse EA definiert ist, und Cat 8.2 und Klasse II, kompatibel und interoperabel mit Cat.7A und Klasse FA mit RJ45, GG45 oder TERA-Steckverbindern. Cat.8 ist ausgelegt für eine Betriebsfrequenz von maximal 2000MHz. Die Kabel dieser Kategorie sind geeignet für die neuesten Ethernet-Standards 25GBASE-T, 40GBASE-T und 100GBASE-T. Man findet Cat.8-Kabel wegen der kürzeren Reichweiten typischerweise in Rechenzentren als kurze Verbindungen zwischen Switches und Routern.