Monitoring Überwachung, interaktive Steuerung und Regelung automatisierter Produktionsprozesse bilden die grundlegendsten und wichtigsten Funktionsbausteine in Industrie-4.0-Umgebungen. Dem Monitoring kommt als Lieferant von Stellgrößenwerten in den Regelkreisen solcher Umgebungen zentrale Bedeutung zu.
Da die Displays und Zugriffsonsolen der Rechnersysteme für die gesamte Steuereung stets zentralisiert in geschützten Kontrollräumen oder Leitständen positioniert sind, bedeutet dies, dass eine hochzuverlässige KVM Übertragung an die Steuerrechner der Produktionsstraßen und Überwachungskameras über große Distanzen hinweg in diesen Produktionsszenarien unumgänglich ist.
In Szenarien wie dem hier gezeigten, in denen die Notwendigkeit der Verwendung mehrerer Quellen die Übertragung multipler AV-Inhalte erforderlich macht, ist es bei der Wahl des Übertragungsmediums immer sinnvoll, IP-basierte Lösungen in Betracht zu ziehen. Sie erlauben auf einfachem Wege, mit Hilfe kosteneffizienter und vor Ort meist schon vorhandener Kabelinfrastruktur große Distanzen zu überbrücken und multiple Verbindungen zu etablieren.
Das KVM over IP Extender System ermöglicht die Übermittlung von HDMI-1.4-AV-Inhalten bis 4K (3840x2160p@30Hz) über Distanzen bis 150m und nutzt dabei ein bestehendes Gigabit-Netzwerk. Es erlaubt ferner in seiner Eigenschaft als KVM-Extender, per USB den volle Keyboard- und Mouse-Zugriff über das Quellgerät. Durch das integrierte HDCP 1.4 sind auch kopiergeschützte Inhalte nicht von der Übertragung ausgeschlossen. Je nach Anforderung der Installation können entweder direkte Punkt-zu-Punkt- oder Punkt-zu-Multipunkt-Anwendungen realisiert werden.
Natürlich ist die Verwendung bestehender Netzwerke nicht zwingend erforderlich, genauso gut kann – wie in dieser Lösung gezeigt – ein für den Anwendungszweck dediziertes IP-Netzwerk mit Hilfe eines Gigabit Switches neu aufgesetzt werden.
In der für diese Szenarien zusammengestellten Lösung werden insgesamt vier Produktionsstraßen und zwei (oder mehr) Überwachungskameras von je einem Rechnersystem per USB-Verbindung gesteuert. Monitoring-Daten der Produktionsstraßen und Bilder der Kameras sollen wegen der großen Anzahl der zu überwachenden Parameter auf zwei Displays pro Rechnersystem dargestellt werden. Je zwei Rechnersysteme sollen wechselweise schaltbar über einen KVM-Switch im Konsolenzugriff sein. Damit die von jedem Rechner kommenden Inhalte zweier Displays geschaltet werden können, ist der Switch jeweils als Dual-Head-Version mit zwei AV-Kanälen ausgeführt.
Wegen der Signalkompatibilität können die HDMI-Signale aus den Rechnersystemen direkt an den KVM-Switches mit Hilfe einfacher Adapter auf die für die KVM-Switches erfoderlichen DVI-Steckverbinder und direkt hinter dem Switch wieder zurück auf HDMI umgesetzt werden. Bei den nachgeschalteten Extendersystemen, die für die AV- und Konsolenverbindung über die große Distanz zwischen Produktionsstraßen und Kontrollraum sorgen, handelt es sich um IP-basierte KVM-Systeme. Diese transportieren neben den beiden AV-Kanälen aufgrund ihrer KVM-Fähigkeit auch die USB-Signale für Keyboard und Mouse.
Der 2 Port DVI Dual Head KVM Switch schaltet die USB-, Audio- und zwei DVI-I-Signale zweier Rechnersyseme per Tastendruck am Gerät oder per Tastatur-Hotkey auf einen kompletten Arbeitsplatz mit Keyboard, Maus, Audio-Ausgabe und 2 Displays. Er unterstützt dabei DVI-Single-Link-Auflösungen bis 1920 x 1200 bei 60Hz. Die Umschaltung per Tastatur-Hotkey eröffnet die Möglichkeit, den Arbeitsplatz wie in der gezeigten Lösung mit hilfe eines geeigneten Extender-Systemes über größere Distanzen von den Rechnersystemen abzusetzen.
Ein integrierter USB-2.0-Hub erlaubt auch das Anschließen weiterer USB- Peripherie, die – ebenso wie der Audiokanal – wahlweise mit jedem Schaltvorgang mitgeschaltet, oder aber dauerhaft einem der beiden angeschlossenen Rechnersystemen zugewiesen bleiben kann. Dies erlaubt flexible Konfigurations- und Einsatzmöglichkeiten.